Michelangelo Deutsch!

Die Kunstgeschichte diente nach der Reichsgründung in Deutschland als Instrument der kulturellen und politischen Identitätsfindung. Sie war auch das Instrument eines idealistisch in die Welt ausgreifenden deutschen Imperialismus, der Michelangelo als geistigen Besitz für sich in Anspruch nahm. «Michelangelo Deutsch!» ist die Geschichte einer Okkupation und der Versuch, die Breitenwirkung des Phänomens Michelangelo in Deutschland zwischen 1860 und 1945 nachzuzeichnen.
Das Buch ist mit seiner Sichtweise der unakademischen Kunstgeschichtsschreibung in Deutschland auch für Nicht-Kunsthistoriker eine interessante und unterhaltsame Lektüre.
Das Format des Buches und Satzspiegel beruhen auf dem Goldenen Schnitt. Die Schriftmischung aus der Malaga und einer modifizierten Wittenberger Fraktur dient der Abgrenzung zwischen Originaltext und Zitat. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit ähneln sie sich und erzeugen ein harmonisches Schriftbild. Der Anmerkungsapparat mit zahlreichen Originaltextstellen ist zwecks besserer Orientierung in einem farblich abgesetzten Dünndruck-Teil zusammengefasst worden.

Joseph Imorde, «Michelangelo Deutsch!», Deutscher Kunstverlag